Sozialpädagogische Fanprojekte haben einen bildungspolitischen Auftrag. Dieser leitet sich aus der Arbeitsgrundlage, dem SGB VIII ab, in welchem der Gesetzgeber folgendes formuliert: „Zu den Schwerpunkten der Jugendarbeit gehören: 1. außerschulische Jugendbildung mit allgemeiner, politischer, sozialer, gesundheitlicher, kultureller, … Bildung“, unter Punkt 5. wird darüber hinaus die „internationale Jugendarbeit“ explizit erwähnt.
Auch das „Nationale Konzept Sport und Sicherheit“ (NKSS) legt sich bezüglich der Aufgaben und Ziele der sozialpädagogischen Fanarbeit eindeutig fest und nennt neben der Gewaltprävention, die Vermittlung humanitärer und demokratischer Prinzipien sowie vor allem das Engagement gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie und Antisemitismus.
Diesem Auftrag kommen die pädagogischen Fachkräfte an den einzelnen
Standorten im Rahmen verschiedener Angebotsformate nach. Richten sich
die Qualifizierungsangebote der LAG-Fachstelle ausschließlich an die
Fachkräfte selbst, so sprechen die Fanprojekte mit ihren methodisch und
didaktisch vielfältigen Angeboten eine breite Masse von Jugendlichen und
jungen Erwachsenen Fußballfans an. Vor allem abseits der guten
Organisationsstruktur der Bundesliga mit den hauptamtlichen
Fanbeauftragt*innen ist das Angebot in der dritten und vierten Liga um
so wichtiger wie wertvoller, weil es vielerorts keine nachhaltige
Positionierung gegen Diskriminierungsformen wie Rassismus und
Antisemitismus gibt.
Von daher hat sich u.a. das von den Fanprojekten in NRW konzipierte
Modell der sozialraumorientierten Erinnerungsarbeit mit Fußballbezug als
wichtiges Instrument herausgestellt, um niedrigschwellig und nicht
lehrerhaft mit Jugendlichen einen lokalen Bezug zur NS-Zeit
herzustellen. Insgesamt ist die Angebotspalette der
nordrhein-westfälischen Fanprojekte breit aufgestellt. Beginnend bei
Ausstellungen wie beispielsweise zum Thema „Fußball im
Nationalsozialismus“ über Bildungs- und Begegnungsreisen bis hin zu
Vortrags- und Veranstaltungsreihen, werden viele verschiedene Formate
umgesetzt. Konzepte sind in der Vergangenheit immer wieder die aktuellen
Entwicklungen in der Gesellschaft und somit auch an ebendiese im
Fußball angepasst worden. Es sind nachhaltige Strukturen und belastbare
lokale sowie überregionale Netzwerke geschaffen worden. Einige
Einzelprojekte sind unter anderem auch ausgezeichnet worden, allen voran
und stellvertretend für viele tolle Initiativen das Engagement des
Fanprojektes in Bochum mit dem Julius-Hirsch-Preis, verliehen durch den
DFB.
Im Folgenden möchten wir Ihnen ein paar dieser Projekte näher
vorstellen, die Mitarbeiter*innen der einzelnen Standorte freuen sich
über Kritik und stehen für weitere Ideen jederzeit gerne zur Verfügung.
Über nachfolgenden Link kommen Sie zur Broschüre, die wir auf Anfrage auch gerne auf dem Postweg versenden:
https://www.lag-fanprojekte-nrw.de/wp-content/uploads/2020/03/LAG-jugend-in-nrw-3-202003-v05.pdf